Fotografieren heißt Geschichten erzählen – Ausstellung mit Digitalfotografien
von Vera Trescher in der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen
Die Treuchtlinger Fotografin Vera Trescher präsentiert noch bis zum 16. Mai 2025 eine kleine
Werkschau in den Räumen der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen. Zu sehen sind
Landschaftsfotografien aus dem Fränkischen, Reisefotografien und viele fotografische
Entdeckungen. Besonders interessant sind sicherlich ihre Luftaufnahmen, die die Hobby-Pilotin
bei Flügen übers Altmühlfränkische und über unsere Seen gemacht hat.
Manchmal begibt sich Vera Trescher auf Vogelpirsch oder hält ihre besonderen Begegnungen
mit Insekten und anderen Tieren fest. So ist auch die Beobachtung von einer kleinen Ameisen-
Kolonne entstanden, die aus einer Pfütze Wasser trinken. Bei den Weißenburger Fototagen
2022 hat sie für diese Makro-Aufnahme den Publikumspreis gewonnen.
Das Interesse der Fotografin für Architektur und architektonische Strukturen spiegelt sich
ebenfalls in der Ausstellung. Beispiele sind Schwarz-Weiß-Aufnahmen von den Stuhlreihen in
der Allianz-Arena München oder vom Hochregal der Firma Altmühltaler Mineralwasser, die
wie Bilderrätsel wirken. Die lange Belichtungszeit ist das Geheimnis der Nachtaufnahme eines
ICE.
Vera Trescher wurde 1958 in der Lüneburger Heide geboren und ist in Hannover
aufgewachsen. Schon in jungen Jahren hat sie sich für das Fotografieren begeistert. Ihre erste
eigene Kamera, eine Kodak Instamatik, lieferte allerdings eher unscharfe Bilder. Als sie 18 war, schenkte ihr Bruder ihr eine Asahi Pentax K 1000 und seither beschäftigt sie sich mit
Blende, Belichtungszeit, Tiefenschärfe und Co. Später kam die Auseinandersetzung mit der
Digitalfotografie hinzu.
Ein Besuch der Weißenburger Fototage im Jahr 2015 brachte die entscheidende Wende: Zum
ersten Mal blickte Vera Trescher sozusagen hinter die Kamera. Beim „Weißenburger
Fotostammtisch“ lernte sie viel über Blickwinkel und Perspektiven und darüber, mit welchen
Kamera-Einstellungen man die besten Ergebnisse erzielt. Seit 2017 beschäftigt sich Vera
Trescher mit Bildbearbeitung in Photoshop. Sie arbeitete ab 2022 bis zum Renteneintritt im
Fotostudio Treuchtlingen, einer Zweigstelle des Fotostudios Höttingen, mit.
Vera Trescher beschreibt ihre Arbeitsweise so: „Für mich steht nicht die Perfektion einer
Aufnahme im Vordergrund, sondern die Frage: Berührt mich das Bild, erzählt es eine
Geschichte?“ Durch eine Krimi-Geschichte ist übrigens der Kontakt zur Bücherei in
Gunzenhausen zustande gekommen: Ihre Fotografie vom „Fossa Carolina“ hat es aufs Titelbild
des Krimis „Mord im Altmühltal“ von Martin Meyer geschafft.
