Hagebutten

Rudolf Schleußinger – Radierungen & mehr

Zufälle bestimmten viel im Leben von Rudolf Schleußinger. Über seine Frau kam er in Kontakt zu einer Freundin, deren Druckerpresse und ihre Grafiken. Das bezeichnet er selbst als Meilenstein, denn seitdem hat ihn die ” alchemistisch” anmutende Kunst der Radierung nicht mehr losgelassen. Besonders die starken Kontraste von schwarz und weiß, Licht und Schatten, die unbunten Farben regen seine Phantasie und Kreativiät an. Alles Tiefergehende, alles was den dunkleren Schichten des Lebens angehört, oder dem Künstler entspringt, vermag die Griffelkunst auszudrücken.

Sehr aufwändige Herstellung

Zuerst entsteht ein zeichnerischerischer Entwurf, dieser wird in den Abdecklack auf einer Kupferplatte mit der Radiernadel gezeichnet, in Säure gepanscht, in einem Staubkasten Asphaltstaub oder Kolophonium aufgewirbelt und auf der Kupferplatte eingebrannt. Die Aquatinta, sehr reizvoll, da über die Flächenätzung Halbtöne erzeugt werden können. Bis zum ersten Druck auf der Druckerpresse ist es ein langer, steiniger Weg. Der spannendste Moment ist immer, wenn der erste Druck aus der Druckpresse genommen wird. Denn der Ausgang des Druckvorgangs selbst kann nicht exakt vorher bestimmt werden.

Rudolf Schleußinger:  Gerade diese Herausforderung, nicht alles bestimmen zu können, fasziniert mich immer wieder aufs neue.

Als reiner Autodidakt studierte der Künstler viel in Büchern und liess sich von anderen Künstlern wie Horst Janssen, Max Klinger, Rembrandt van Rijn, Sebald und Bartel Beham, Edward Münch und Albrecht Dürer inspirieren.

„Zu empfinden was er sieht und zu geben was er empfindet, macht das Leben des Künstlers aus.”
Max Klinger

Rudolf Schleußinger bedauert sehr, dass sowohl das Interesse an den druckgrafischen Künsten so gut wie gar nicht mehr vorhanden ist als auch, dass an den Schulen die Kunst der Radierung nicht mehr gelehrt wird und die Pressen in den Kellern verstauben.

Bronzeskulpturen

In seinen Bronze-Skulpturen vermag er sich noch adäquater darstellen. Mit Ton wird   eine Skulptur geformt. Danach wird mit Silikon abgeformt, danach die Hohlform mit Wachs ausgegossen. Das fertige Wachsmodell wird dann in der Gießerei mit Bronze gefüllt.  Begegnung, Abschied, Wehmut, Versuchung, Verführung, Demut, Anmut, Umarmung, Menschliches allzu Menschliches, das alles wollen seine Bronzeplastiken ausdrucken.

Cliché verre

Die Cliché verre, der Glasklischeedruck, hat Rudolf Schleußinger ebenso sehr inspiriert. Auch hier hat er sich die Technik in Eigenarbeit angeeignet.  Sein Neffe Armin Schleußinger übernimmt die fotografische Arbeit sowie die Weiterentwicklung am Computer.

Der Glasklischeedruck (auch Diaphanradierung oder Cliché verre genannt) ist eine grafische Technik, die besonders in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bei französischen Künstlern recht beliebt war. Es handelt sich hierbei um ein Hybrid aus Photographie und Handzeichnung. Die Blätter sind photographisch erstellte Abzüge von einem manuell angefertigten Negativ. Entgegen einer immer wieder vertretenen Meinung ist das Medium kein einfacher Ersatz für andere Techniken wie Radierung, Lithographie oder Kupferstich. Die Erstellung der Negativplatte ist zwar relativ einfach, jedoch erfordert die Herstellung der Abzüge hohes technisches Können, um saubere Blätter zu erhalten, die weder zu hell noch zu dunkel sind. (Quelle: Wikipedia)

Ruhe und Kraft durch Meditation

Der Künstler strahlt eine große Ruhe aus, die er durch jahrelanges Praktizieren von Meditation im hauseigenen Zendo (japanischer Meditationsraum) sowie auf Sesshin im Kloster Dietfurt erlangt hat. Hier  schöpft er neue Kraft und findet im Schweigen neue, kreative Ideen.

Kontakt

Rudolf Schleußinger
Am Grasigen Weg 2
91781 Weißenburg
Tel.: 09141  72329
E-Mail: r.schleussinger@web.de
https://www.rudolf-schleussinger.de

Ausstellungen

2000 bis 2003 Buchhaus Campe, Nürnberg
2012 WAB Seglerheim, Ramsberg
2013 Einzelausstellung Kunstschranne, Weißenburg
2014 Weißenburger Kunsttage
2014 Weißenburger Kunsttage
2017 Forsthaus Treuchtlingen
2017 Weißenburger Kunsttage
2017 Johanneskirche Eichstätt
2019 Museum an der Stadtmühle        Pappenheim und im Kunstbahnhof
2021 Kunsttage, Weißenburg
2022 Kunstschranne Weißenburg
2022 Kunst am Hof, Hundsdorf

Bildergalerie

(Bilder zum Vergößern bitte anklicken)