Kulturgipfel Altmühlfranken

Kulturgipfel Altmühlfranken

Kulturgipfel Altmühlfranken 2023

Am 18.10.2023 fand im Weißenburger Wildbadsaal der Kulturgipgel Altmühlfranken statt, zu dem die Kulturinitative Altmühlfranken geladen hatte. Vor einem nahezu vollen Saal spielte zuerst die Kapelle brass@experiment das Publikum. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorstand, Hans-Heinrich Häffner und dem Grußwort des Landrats Manuel Westphal, zeigten  Impulsvorträge die  Umsetzung von Kulturmanagment in zwei Landkreisen.
Dr. Astrid Hedrich-Scherpf aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, der in etwa mit unserem durch die Größe vergleichbar ist, berichtete von den Anfängen der Kulturagentur, die heute nach 17 Jahren im Landkreis eine feste Größe ist. Aus  Baden-Würrtemberg kam  Ines Mangold-Walter, Regionalmangerin Kultur des Ostalbkreises und berichtete von ihrem Erfahrungen.
Die Vorträge und das anschließende Interview durch Hans-Heninrich Häffner und Clemens Frosch, dem Vorsitzenden des  Kunst- und Kulturvereins Pappenheim, stießen auf interessierte Zuhörer.
In seinem Schlußwort richtete Hans-Heinrich Häffner einen Appell an den Landrat, auch bei uns in dieser Richtung tätig zu werden. Zum Abschluss fand sich Zeit für Gespräche mit den zahlreich vertretenen Künstlern und Besuchern.

 

Der Berliner Malerpoet Hans Joachim Zeidler in der Kunstschranne

Der Berliner Malerpoet Hans Joachim Zeidler in der Kunstschranne

Der Berliner Malerpoet Hans Joachim Zeidler

Eine Retrospektive

30.06.23 – 06.08.23
Uhrzeit: Di bis Sa: 11:30 bis 18:00 Uhr
Sonntag: 13:00 bis 18:00 Uhr
Kunstsammlernachmittag: 02.07.2023 von 14-17 Uhr
Führung durch die Ausstellung: 22.07.2023 um 16 Uhr

Zeidler Krake

Die Stadt Weißenburg zeigt  in der Kunstschranne die erste Retrospektive über den Berliner Malerpoeten Hans-Joachim Zeidler. Die Grundlage der Ausstellung bildet die gemeindliche Zeidler-Sammlung des Geo-Zentrums Solnhofen. Sie umfasst etwa 14 Prozent des Lebenswerkes, darunter das komplette lithographische Werk des Künstlers mit 139 verschiedenen Motiven. Solnhofen besitzt heute das museal vollständigste Archiv, das jemals über den Berliner Malerpoeten zusammengetragen wurde. Dazu gehören sein vollständiger Werkkatalog, Skizzenbücher, Temperabilder, Siebdrucke, Collagen, Standcollagen, Plakate, Kritiken, Bücher, Originale und Fotos von Frühwerken, und sogar eine Schallplatte. Zusammen mit ganz wenigen Leihgaben, die für die Retrospektive unersetzlich erscheinen, stammt der komplette Bestand der Exponate aus der Solnhofer Sammlung. Diese ist mit über 330 verschiedenen Einzelwerken so umfassend, dass sie nicht vollständig gezeigt werden kann. Aber sie ist von der Frühphase des Künstlers bis zu seiner späten Schaffensphase und darüber hinaus so vollständig, dass die Stadt Weißenburg eine erste Retrospektive „Berliner Malerpoet Hans-Joachim Zeidler“ präsentieren kann.

Hans Joachim Zeidler, geboren 1935 in Berlin Alt-Moabit, war nach eigenem Bekunden schon als Kind Maler, der im Alter von 6 Jahren anfing zu zeichnen, nachdem er zuvor in seinem „Buddelkasten“ mit Schäufelchen und Eimer aus utopischen Träumen Frühwerke der Erosion und Vergänglichkeit produzierte. Zwischenzeitlich nach Pommern evakuiert, fand er als Zehnjähriger in den Jahren 1945/46 in seiner Berliner Heimat eine Trümmerlandschaft vor, die ihn zeitlebens prägen sollte. Für ihn war die zerbombte Stadt eine Welt, die ihm die Sinnlosigkeit des Krieges offenbarte.

„Der Mensch ist überflüssig; fast alles, was er macht, ist gegen die Natur oder häßlich.“
– Hans-Joachim Zeidler, Die Lithographien („Lob der Steine“), 1985

Vernichtung und Vergänglichkeit waren allgegenwärtig.  Zeidlers Weg führte von Ruinenbildern und seinem präzis-detailbetonten Realismus zum Studium der Natur. Mit ureigensten Stil eines Manieristen war er streng in der Kontur, der Symmetrie zugeneigt, doppeldeutig, immer auf dem Weg zu einem vollkommenen Bild. Hans-Joachim Zeidler zeichnete und malte im Stil des Phantastischen Realismus. Diese Kunstrichtung war vor allen im deutschsprachigen Raum der Nachkriegszeit verbreitet. Vielen Vertretern war die Traumatisierung durch die Wirren des zweiten Weltkrieges gemein.

Zeidler ging von seiner „(West-)Berliner Nachkriegsinsel“ auf Reisen. So entwickelte sich sein Interesse an Vulkanbesteigungen, dem Sammeln von Fossilien und weitläufigen Strandwanderungen.  In der Schweiz lernte er im Jahre 1959 seine zukünftige Frau Ariane Vernet kennen. Anfang der sechziger Jahre kehrte er mit ihr nach (West-)Berlin zurück, um dort als freischaffender Künstler zu leben. Freiheit war ihm wichtiger als Sicherheit.

„Wo ich auch hinblicke: jeder versucht, seine Freiheit so rasch wie möglich gegen Sicherheit einzutauschen. Ich tue das Gegenteil“
– Hans-Joachim Zeidler, Atelierbesuch (Palettensplitter 3), 1985

Die Kunst von Hans-Joachim Zeidler hat ihre Wurzeln in utopischen Ideen. Seine unvergleichliche Phantasiebegabung war ihm sozusagen in die Wiege gelegt worden. Sein Atelier war in seinem Kopf, wo er seine Themen und Ideen ordnete, variierte, und miteinander kombinierte. Zeidler war fein gekleidet, stets mit der für ihn typischen Fliege. Hinter dieser Fassade lauerte aber seine Phantasie, aus der heraus er in seinen Gedanken mal eben eine Kanonenkugel durch einen Leuchtturm jagen konnte.

Im Jahre 1967 begann Zeidler als Schriftsteller zu schreiben, 1968 erschien sein erstes Buch „Fabeltiere“.  Ab dem Jahr 1972 gehörte Zeidler mit seinen poetisch pointierten Texten als Doppelbegabung zur Gruppe der Berliner Malerpoeten. Mitbegründerin und Leiterin der Berliner Malerpoeten war die Schriftstellerin und Malerin Aldona Gustas (geb. 1932 in Karceviskiu in Litauen).  In den späten 50er und 60er Jahren war sie Teil der West-Berliner und Kreuzberger Künstler- und Literaten-Szene, und mit Künstlerpersönlichkeiten wie Günter Grass, Günter Bruno Fuchs und Robert Wolfgang Schnell befreundet.

Zeidler fand seine Ruhe und Stille in bildhaften Träumen, zum Bespiel in Ballons, freischwebend über dem Gewimmel der Menschen am Boden, oder an den Stränden an der bretonischen Gezeitenküste. Für ihn war, wie er selbst skizzierte, Einsamkeit ein Werkzeug. Hans-Joachim hatte keines der typischen Künstlerateliers. Sein Atelier, in dem er arbeitete und lebte, war bereits selbst ein wahres Kunstwerk, welches er immer wieder neu arrangierte.

Die Retrospektive ist von den beiden führenden Zeidler-Experten Museumsdirektor Dr. Martin Röper und Galerist George Arauner zusammengestellt. Sie zeigt alle Facetten seines Schaffens von der Frühphase, bis hin zu seiner Spätphase mit seinem „Spiel am Meer“.  Wie Röper & Arauner erstmals in einer Retrospektive betonen, ist das Werk von seiner Rot-grün-Sehschwäche geprägt. Zeidler war farbenblind. Das erklärt auch seine Liebe für blaue Kreisbilder.

„Falls unser blauer Planet einmal Bilder exportiert, werden meine dabei sein, weil die Empfänger im Weltall selbstverständlich blaue Kreisbilder erwarten.“
– Hans-Joachim Zeidler, Atelierbesuch (Lob der Gegenwart), 1985

In seiner letzten Lebensphase, als ihm die Träume ausgingen und die Erblindung drohte, nahm er sich im Januar 2010 das Leben, und hinterließ im Geo-Zentrum Solnhofen ein großes Erbe und Vermächtnis.

„Wenn die Lichter dieser Welt ausgehen, wird man die Sterne besser sehen können.“
– Hans-Joachim Zeidler, Ausstellungskatalog Berliner Festwochen, 1980

Dass die erste Retrospektive über das Werk des Berliner Malerpoeten in Weißenburg gezeigt werden kann, hat seine Wurzeln in der späten Freundschaft zwischen Hans-Joachim Zeidler und dem Direktor des Geo-Zentrums Solnhofen Dr. Martin Röper sowie der Arbeit des Galeristen George Arauner als Kurator der Ausstellung. Beide Autoren zusammen haben mit der Publikation „Berliner Malerpoeten Hans-Joachim Zeidler – Das lithographische Lebenswerk im Geo-Zentrum Solnhofen“ im letzten Jahr ein Monumentalwerk geschaffen, dass nunmehr auch als vollständiger Katalog zur Retrospektive dient. Die Ausstellung wird, wie auch das Buch, von der Browse Gallery Berlin in Person von John Colton unterstützt. Die Berliner Galerie zeigt exklusiv die Porträtfotos aller vierzehn Berliner Malerpoeten.

Altmühltal Classic Sprint – Start am Sonntag im Regen

Altmühltal Classic Sprint – Start am Sonntag im Regen

Altmühltal Classic Sprint 2021

Start in Weißenburg im Regen

9.00 Uhr –  traditioneller LeMans Start in Weißenburg

So war es geplant, der traditionelle Start in Weißenburg. Doch leider machte ein heftiges Sommergewitter die Pläne zunichte. Wegen der Rutschgefahr auf dem Pflaster erklärte der Veranstalter kuzerhand einen geänderten Startmodus. Die Fahrer zweier Wagen mussten zeitgleich eine kurze Distanz zu ihren Autos laufen und losfahren.
Doch trotz des Regenwetters fanden sich dafür zahlreiche Zuschauer ein, um die PS-starken Oldtimer dröhnend an sich vorüberfahren zu lassen. Etliche Schmuckstücke aus  Jahrzehnten Automobilgeschichte konnten bewundert werden.
Für Schmunzeln sorgte die als Hippies verkleidete Besatzung eines taigagrünen VW-Bus, die den Start zu dritt im Team durchzoegn.

Ein tolles Ereignis für Weißenburg. Schade nur, dass durch das Wetter die tolle Band im Rathaus nicht zur Geltung kam.

altmuehltal classic sprint 1 scaled
taigagruener vw bus
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Festung Wülzburg bei Weißenburg

Festung Wülzburg bei Weißenburg

Festung Wülzburg bei Weißenburg

Eine Besichtigung der Hohenzollernfestung Wülzburg ist nicht nur für Senioren zu empfehlen. Sie liegt auf dem mit 630 m höchsten Berg der südlichen Frankenalb, dessen Bergkegel südöstlich von Weißenburg liegt.

Wechselvolle Geschichte
Seit dem 12. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle ein Benediktinerkloster, welches der Sage nach Pippin der Kleine gestiftet haben soll. 1588 wurde der Grundstein der heutigen Festungsanlage durch Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg Ansbach gelegt. Die Geschichte der Wülzburg ist wechselvoll. Im 30 jährigen Krieg suchte die markgräfliche Familie Zuflucht auf der Wülzburg, verlor diese aber an Tilly. Im 18. Jahrhundert war die Festung Gefängnis und Kriegsgefangenenlager. Im ersten Weltkrieg war zum Beispiel Charles de Gaulle als Kriegsgefangener untergebracht. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Wülzburg als Flüchtlingslager verwendet. Heute ist sie Sitz einer Ausbildungsstätte der Rummelsberger Diakonie für Hauswirtschaft und Kinderpflege.

Die Burg thront auf mächtigen Felsenmauern, die von einem tiefen Graben umsäumt werden. Dieser wird von einem Rundweg, dem ehemaligen, vorgelagerten “gedeckten Weg” umschlossen. An verschiedenen Aussichtspunkten kann man einen Blick auf Weißenburg und Umgebung genießen. Die Wülzburg ist mit der fünfeckigen Sternform ein einzigartiger Renaissancefestungsbau. Fünf Bastionen erlaubten den Blick in das Umland und den Graben. Sie tragen die Namen Jungfrau, Krebs, Roßmühle, Kaltes Eck und Hauptwache. Auf den Spitzen der Bastionen erheben sich die “Lug-ins-Land-Türmchen”.
Durch ein prächtiges Renaissanceportal und zwei Torbögen gelangt man ins Innere der Burg. Im Hof befindet sich ein zweiflügeliger Schlossbau, in den die evangelisch-lutherische Nikolaus – Burgkapelle integriert ist. Unter dem Westflügel wurde zur Wasserversorgung ein 143 m tiefer Brunnen in den Fels geschlagen. Zur Förderung des Quellwassers mussten zwei Gefangene ein Tretrad bewegen. Zur weiteren Wasserversorgung entstand zudem ein ausgeklügeltes Zisternensystem. Hier wurde das Oberflächenwasser aufgefangen. Der innere Schlossbau ist zweiflügelig und beherbergt auch eine sog. “Reütschnecke”, eine Reitertreppe.
Wanderer können die Festung zu Fuß erreichen. Außerdem stehen vor der Festung kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Es werden im Sommer Führungen angeboten, mit denen man auch einige Teile der Festung von innen besichtigen kann. Festes Schuhwerk wird empfohlen. Nach der Besichtigung kann man noch im Burgwirt einkehren.

Weitere Informationen:

https://www.weissenburg.de/wuelzburg/
Führungen unter Tourist-Information in Weißenburg
(Tel. 09141/907-124)

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