Buchtipp: Mord im Altmühltal

Buchtipp: Mord im Altmühltal

Buchtipp: Martin Meyer – Mord im Altmühltal

Ein neuer Name ist im Kreis der Regionalautoren erschienen. Der frühere Richter und Staatsanwalt Martin Meyer lebt und schreibt in Franken.

Mit “Mord im Altmühltal” lässt er einige durchaus ausbaufähige Personen in Altmühlfranken entstehen. Und so gehen Kommissar Hans Wörle, die Geschichtsprofessorin Ricarda Held auf Spurensuche. Es gibt einen Dackel, einen Hobbyarchäologen und Rückblenden in die  Kriegsjahre des zweiten Weltkriegs. Schon das Cover mit einem Foto von Vera Trescher macht Lust auf das Buch. Die Fotografin ist aus Schambach bei Treuchtlingen, ihre Fotos sind derzeit im Rathaus  von Treuchtlingen ausgestellt.
Mehr zur Ausstellung bei nordbayern.de

Mit großer Ortskenntnis ist dieser Krimi ausgestattet, auch die geschichtlichen Bezüge sind sorgfältig recherchiert. Die Hauptfigur, der Großgastronom Pit Baldauf, der einen riesigen Biergarten am Karlsgraben eröffnen will, gerät schnell in Konflikt mit Umweltschützern. Dieser Grundkonflikt erinnert an die erbitterte Auseinandersetzung um die geplante, aber letztendlich abgelehnte Ansiedlung des Center Parcs auf dem Muna-Gelände am Bormbachsee. Auch die narzisstische und frei von jeglichen Skrupeln gezeichnete Person des Pit Baldauf findet seine Vorbilder in Personen der Zeitgeschichte und Wirtschaft.
Fazit: Spannend und flüssig zu lesen.

Aus dem Klappentext:

Der Großgastronom Pit Baldauf möchte einen Biergarten eröffnen – ausgerechnet am Karlsgraben bei Treuchtlingen, der unter Denkmalschutz steht. Das erhitzt die Gemüter der Anwohner sowie der Historikerin Ricarda Held, die über die Geschichte des Landstrichs forscht. Das Projekt soll zu Fall gebracht werden. Da kommt die Leiche des Hobby-Archäologen Meindl, die im Karlsgraben entdeckt wird, gerade recht. KOK Hans Wörle ermittelt: Hat die Tat mit dem Biergarten zu tun? War Meindl einem Geheimnis im Karlsgraben auf der Spur?

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Der Autor Martin Meyer

Martin Meyer, geboren 1967, studierte Jura und war in Bamberg als Staatsanwalt und Richter tätig. Nach seinem Ausscheiden aus dem Justizdienst im Jahr 2007 öffnete er sich seinen literarischen Begabungen und schreibt seither Romane, Kurzgeschichten und Gedichte. Martin Meyer lebt mit seiner Frau in Franken. Im Sommer 2020 erschien sein Romandebüt »Der falsche Karl Valentin«.

Website: https://www.sprachklangwelten.de/

© Foto: Manuela Obermeier

Info

Mord im Altmühltal

Martin Meyer
313 Seiten
EUR 13,00
Gmeiner Verlag
ISBN 978-3-8392-0174-9

Treuchtlingen und Karlsgraben

Treuchtlingen und Karlsgraben

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Schloss Treuchtlingen

Treuchtlingen und Karlsgraben

Treuchtlingen ist ein Städtchen süd-westlich von Weißenburg mit etwa 13.000 Einwohnern. Es liegt idyllisch direkt an der Altmühl und lädt auch zum Bummeln ein.

Erstmals wurde Treuchtlingen als „Drutelinga“ im Jahr 899 erwähnt. Die erste, auch heute noch als Ruine vorhandene, Burg wurde Mitte des 12 Jahrhunderts errichtet. Etwa 1400 wurde Treuchtlingen zum Markt erhoben, 1495 aber durch einen Großbrand weitgehend zerstört. 1647 fiel die Stadt an die Markgrafen von Ansbach und wurde schließlich 1809 Teil von Bayern.
Die Stadt war in ihrer Geschichte bekannt für das „Treuchtlinger Geschirr“ und ihre „Leonische Tressen- und Seidenmanufaktur“. Außerdem war sie schon immer ein Bahnknotenpunkt. Daran erinnert eine Denkmalslok in der Parkanlage. Auch heute hat die Stadt noch einen ICE Bahnhof.

Zu besichtigen sind heute das Stadtschloss, ein Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert, das in seinem Inneren ein Posamenten-Museum, ein Informationszentrum Altmühltal sowie eine Ausstellung über den Geopark Ries beinhaltet. Interessant ist auch die Burgruine „Obere Veste“, die alle drei Jahre das historische Burgfest beheimatet. Den Schlüssel zur Besichtigung des Bergfrieds kann man sich in der Kur- und Touristeninformation gegen Kaution ausleihen.

Entlang der Altmühl zieht sich der Kurpark. Hier finden im Sommer Konzerte in einem Pavillon statt, es gibt Skulpturen, eine Kneippanlage, Lesestationen sowie einen Spielplatz und einen Barfuß-Pfad für Kinder.

Direkt an der Altmühl liegt auch die frisch modernisierte Altmühltherme. Hier kann man in 18.000 Jahre altem Heilwasser baden. Es gibt Außenpools, Saunen und ein Freibad.

Der Karlsgraben 

Ganz in der Nähe befindet sich auch der Karlsgraben – Fossa Corolina
Die Verbindung von Rezat und Altmühl sollte die beiden Flussgebiete von Rhein und Donau verbinden. So war vermutlich der Plan von Karl dem Großen. Noch heute kann man Überreste von diesem oft als größtem mittelalterlichen Bauprojekt bezeichneten Karlsgraben sehen.

Der circa 3 km lange Karlsgraben „Rest“ liegt in der Ortschaft Graben. Die Europäische Hauptwasserscheide liegt hier ganz in der Nähe, das heißt die Flusssysteme von Rhein und Donau sind hier nur wenige Kilometer voneinander entfernt.

Dort hatte Karl der Große im Jahr 793 mit dem ersten Vorläufer des heutigen Main-Donau Kanals begonnen, die Schwäbische Rezat mit der Altmühl zu verbinden. Mit einfachen Mitteln, wie Pickel, Schaufeln und Eimern wurde das Bauvorhaben bis zu 6000 Mann vorangetrieben. Jedoch hat wahrscheinlich starker Regen und immer wieder nachrutschende Erde den Bau vereitelt. Zudem änderte sich die politische und militärische Lage, so dass er Nachschub von Nahrung und Kriegsmaterial an dieser Stelle an Bedeutung verlor.
Heute zählt der Karlsgraben zu den „100 schönsten Geotopen Bayerns“ laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt.

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Denkmallok
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