Die Illuminaten in Eichstätt

Die Illuminaten in Eichstätt

Die Illuminaten in Eichstätt

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Eichstätt ist ein barockes Zentrum im Naturpark Altmühltal. Aber es hat auch ein verstecktes Puzzleteil in seiner Geschichte. Einer der Illuminaten Ludwig Graf Cobenzl hat hier gewirkt! Die Illuminaten sind durch das Buch und den Film von Dan Brown wieder in das Bewusstsein vieler gerückt. Doch kaum einer weiß, dass sie ihren Ursprung in Ingolstadt (Adam Weishaupt) hatten und später in Eichstätt einen „Garten der Begegnung“ unterhielten.

Am 22. April 1773 wurde Cobenzl Domkapitular von Eichstätt. Er war Mitglied im Illuminatenorden, einem aufklärerischen Geheimbund, um den sich viele Verschwörungstheorien ranken. Noch heute erinnert im Mortuarium des Eichstätter Doms ein Stein mit seinem Wappen an seinen Tod 1792 in Eichstätt, der zum verlorenen Cobenzl Epitaph gehörte.

In Eichstätt besaß der Domkapitular Cobenzl neben seiner Stadtwohnung auch ein barockes Schlösschen (Foto), dass heute etwas vergessen neben der B13 steht. Im 18. Jahrhundert ließ Cobenzl dort eine Parkanlage errichten. Es sollte ein „Garten der Begegnung“ werden, bei dem sich, wie es den Illuminaten vorschwebte, Adel und Bürger beim Spazierengehen ungezwungen treffen und Standesunterschiede abbauen könnten.

In einer ebenfalls angelegten Höhle des Gartens fanden zudem geheime Illuminatentreffen statt. Der nächtliche Feuerschein brachte der Höhle den Beinamen „Zauberloch“ ein. Steinerne Pfeiler und Sitzbänke überdauerten die Zeit jedoch nicht.

Nach Krise und Verbot des Ordens in den Jahren 1784/85 (1793 Ende aller Tätigkeiten des Ordens) verlor der Orden offiziell an Einfluss. Dennoch hatte die Bewegung einigen Erfolg. Es ließen sich in Forschungen 1.394 Ordensmitglieder nachweisen, wovon etwa ein Drittel zugleich Freimaurer waren.

Seit 1988 ist das Referat zur Erhaltung von Kunst und Kulturgut der Stadt Eichstätt und des Landratsamtes im Cobenzl Schlösschen untergebracht. Das Schlösschen kann leider nicht besichtigt werden.

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