Kunst muss berühren und ruft bei der Betrachtung bestenfalls starke Emotionen hervor. Kunst muss aber auch wirken und dafür braucht es den passenden Rahmen sowie einen geeigneten Standort. So gut, so Theorie, aber was gilt, wenn mehrere außergewöhnliche Kunstwerke installiert und der Öffentlichkeit präsentiert werden sollen? Die Antwort: Es braucht eine ausgeschilderte, niedrigschwellige Kunstmeile, eine barrierefreie Strecke, auf der sich ohne Druck mit Kunst auseinandergesetzt werden kann. Daher rufen wir „Vorhang auf für den Gunzenhäuser Skulpturenweg!“ Das vielversprechende Gemeinschaftsprojekt von Stadt Gunzenhausen, Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. und Citymanagement wurde vor kurzem offiziell auf Höhe der Altmühlpromenade eingeweiht.

 

„Mehr als 30 Bewerbungen von renommierten Künstlerinnen und Künstlern haben wir als Reaktion auf unseren ausgeschriebenen Wettbewerb „SEE – STADT – SKULPTUR“ erhalten, erklärt Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Nach intensiven Auswahlgesprächen haben wir uns für acht außergewöhnliche Entwürfe entschieden. Wir wollten eine gute Mischung an Materialien, dazu sollten die Kunstwerke die Nähe Gunzenhausens zum Altmühlsee thematisieren. Ich finde, uns ist ein einzigartiger Mix aus Ästhetik und Kunst gelungen, der zu einer familienfreundlichen Entdeckungsreise an der frischen Luft einlädt.“ Ab sofort können Kunstfans, Neugierige und Entspannungssuchende von der Promenade Richtung Altmühlsee flanieren und einzigartige Skulpturen als Kunst to-go genießen.

 

Der Aschaffenburger Herbert Deiss hat ein „Wassermännchen“ beigetragen, der Ornbauer Künstler Johannes Vetter einen „Stolperer“ und Christian Roesner aus dem Nürnberger Raum eine „Kuh im Boot“. „Die unterschiedlichen Skulpturen sind aus robusten Materialien wie Stein, Bronze oder Eisen hergestellt“, erläutert Jeanette Holzschuh vom Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. „Auf diese Wetterresidenz haben wir großen Wert gelegt, immerhin soll die Gunzenhäuser Kunstmeile überdauern und bestenfalls auch das nächste Stadtjubiläum erleben.“

 

Die Amsterdamerin Stephanie Rhode ist mit ihrem „Am und unter dem Tisch“ entlang des Skulpturenwegs vertreten, Claudia Endres aus Altdorf mit „Faro“ und die Nürnbergerin Michaela Biet mit einem „Seestern“. Die weiteren Künstler sind Wladimir Barantschikov aus Gunzenhausen und Raphael Graf aus Eichstätt/Schernfeld. Während sich der Lokalmatador mit einem mehr als zwei Meter breiten Element mit der Bezeichnung „Entsprungen“ verewigt hat, thront Grafs Kunstwerk „Auge“ als buchstäbliche Form an den Ufern des Altmühlsees und bildet dort den vorläufigen Abschluss des Gunzenhäuser Skulpturenwegs. Denn wer weiß: Vielleicht führt der Weg eines Tages weiter entlang des Sees.

 

Initiiert wurde der Skulpturenweg von Rechtsanwalt Holger Johannes Pütz-von Fabeck, Partner der Kanzlei meyerhuber rechtsanwälte partnerschaft mbb in Gunzenhausen. Es handelt sich um ein gefördertes Projekt im Rahmen des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK). Außerdem haben sich zahlreiche regionale Unternehmen und Gunzenhäuser Familien großzügig als kunstaffine Sponsoren an der Entstehung der Werke beteiligt. Namentlich sind dies die Familie Streckel/McDonalds Fränkisches Seenland, die Bosch Gruppe, die VR-Bank Mittelfranken Mitte eG, RF Plast GmbH, Ossberger GmbH + Co. KG, REMA Fügetechnik GmbH, Zweirad Gruber GmbH, die VR Band im südlichen Franken eG, Christa & Jochen Loos sowie Bianca & Stefan Bauer. Ein Dank gebührt auch der Stadt Gunzenhausen, hier u.a. dem Bauamt für die Installation der Sockel und der Ertüchtigung von Standorten. Weiterführende Informationen zum Skulpturenweg erhalten Sie auf der Internetseite ingunzenhausen.de/skulpturenweg.html.        

Foto: Stadt Gunzenhausen v.l.n.r.: Initiator Holger Johannes Pütz-von Fabeck, 1. Vorsitzender Stadtmarketing Gunzenhausen e.V., Alexander Herzog, Stadtbaumeisterin Simone Teufel, Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz; die Skulptur in der Mitte ist das „Wassermännchen“ von Künstler Herbert Deiss.