Jura-Museum Eichstätt

Jura-Museum Eichstätt

Jura-Museum Eichstätt

Hoch auf der Willibaldsburg in Eichstätt liegt das Jura-Museum. In seiner beeindruckenden Ausstellung kann man nicht nur versteinerte Spinnen, Libellen, Fische, einen Archaeopteryx und den Juravenator, der besterhaltene Raubsaurier Deutschlands, aber auch fossile Flugsaurier, Fischsaurier, Krebse, Pfeilschwanzkrebse, Haie, Fische und auch ein Urzeitkrokodil mit ca. 3 Metern Länge bewundern.

Fossilienfreunde, und nicht nur die, kommen hier voll auf ihre Kosten.

Im Solnhofener Plattenkalk, der sich durch das Jurameer vor ca. 150 Millionen Jahren gebildet hat, ist eine große Vielfalt an Lebewesen, die es am und im tropischen Meer gab, erhalten.

Einblick erhält man auch in die mühselige Arbeit als Präperator. Aus einem für den Laien chaotischen Steinhaufen werden in monatelanger, akribischer Arbeit die Überreste der Tiere herausgearbeitet.

Der Archaeopteryx

Vor 150 Millionen Jahren lebte der Urvogel Archaeopteryx im heutigen Bayern. Alles, was über ihn bekannt ist, weiß man durch Fossilienfunde aus dem Altmühltal. 

Das Brückentier – der Beweis für die Evolutionstheorie von Charles Darwin

Brückentiere sind Tiere, die Merkmale zweier Tiergruppen – wie Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel, Säugetiere – in sich vereinen. Sie weisen sowohl Merkmale der Vögel als auch der Reptilien auf, was eine Verwandtschaft dieser beiden Tiergruppen belegt. Denn als der Archaeopteryx im Jahr 1860 in Solnhofen entdeckt wurde, hatte Charles Darwin gerade erst seine „Entstehung der Arten“ veröffentlicht. Der Archaeopteryx mit seiner Mischung aus Reptilien – und Vogelmerkmalen stützte seine Theorie von der Entstehung der Arten.

So erwies sich der zuletzt entdeckte Archaeopteryx als der älteste, der aber zu den jüngeren seiner Art deutliche Varianten aufzeigte. Die große Spannbreite der Merkmale spricht dafür, dass die Gattung Archaeopteryx deutlich variantenreicher war als bislang gedacht. (Quelle: scinexx.de)

Infos

Öfnnungszeiten:
April bis September

Dienstag bis Sonntag, feiertags: 09:00 bis 18:00 Uhr

Oktober bis März
Dienstag bis Sonntag, feiertags: 10:00 bis 16:00 Uhr

Preise:

Erwachsene: 5 €
Ermäßigte Preise:
Kinder bis 18 Jahre in Begleitung Erwachsener frei

https://www.jura-museum.de/

Das größte Riff Bayerns – ein Publikumsliebling

Seit Februar 2022 ist das größte lebende Riff Bayerns wieder zu besichtigen. Es vermittelt einen guten Eindruck davon, wie es wohl vor 150 Millionen Jahr ausgesehen hat im tropischen Urzeitmeer. Die Fischsaurier und sonstiges damals lebendes Getier muss man sich dazu denken, aber auch so ist das Aquarium einfach nur schön anzusehen mit seinen bunten Fischen und so eindeutig der Publikumsliebling. 

Museum für Ur- und Frühgeschichte

Das Museum für Ur- und Frühgeschichte ist ebenfalls auf der Willibaldsburg untergebracht. Hier wird die Entwicklungsgeschichte der Gegend um Eichstätt von der Steinzeit bis zum Frühmittelalter gezeigt. Einen Schwerpunkt bildet der Raum mit den Tierskeletten von Mammut, Höhlenhyäne und Rentier.

eichstaett museum fruehgeschichte

Text und Bilder: Sigrun von Berg

Jurahäuser in Not

Jurahäuser in Not

Tempelhof 4 2022

Gutshof Am Tempelhof in Weiherfeldbreiten

Eine große Dreiseit-Hofanlage, ehemals im Besitz des Templerordens, jetzt in Privatbesitz. Das dreigeschossige Herrenhaus mit Eckerker und Kalkplattendach ist aus dem  17./18. Jh
Reste der Hofummauerung und westliches Hoftor sowie eine Kapelle aus dem 18. Jahrhundert. Bereits 2020 wurden die Denkmalbehörden und den Eichstätter Landrat auf das eingebrochene Dach aufmerksam gemacht.

Plattform für Jurahäuser in Not

Meldungen sind möglich unter der Online-Plattform www.jurahaus-verein.de/jurahaeuser-in-not
per Mail an buero@jurahausverein.de
oder postalisch an Jurahausverein e.V., Rot-Kreuz-Gasse 17, 85049 Eichstätt

Jurahäuser in Not

Der Jurahausverein richtet auf seiner Internetseite eine neue Plattform für gefährdete Jurahäuser ein: Jurahäuser in Not.

„Jurahäuser und -scheunen sind großartige bäuerliche Architektur und europaweit einmalig“ so der Verein. „Leider verfallen die Reste dieser regionalen Hauslandschaft. Jurahäuser sterben still: Ein undichtes Dach, nach und nach verfault das Gebälk, das Dach stürzt ein. Dann folgt der Abbruch, und schon bald haben wir vergessen, was für ein großartiges Gebäude einmal dort stand“, meint die 1. Vorsitzende Eva Martiny. „Überall verfallen Jurahäuser. Dem muss Einhalt geboten werden. Wir müssen alle hinschauen! Manchmal sind wir verzweifelt ob des Verschwindens dieses wunderbaren Kulturerbes“.

Der Verein erinnert daran, dass der Erhalt der Jurahäuser und ihrer Handwerkstechniken sowohl in die bayerische als auch in die deutsche UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes eingetragen wurde. „Das ist ein Auftrag an alle“, so Martiny. Und sie erinnert an die stete Mahnung des Jurahausvereins, die Denkmalbehörden personell und finanziell besser auszustatten, damit sie ihrer Aufgabe auch gerecht werden können.

Das stille Verschwinden stoppen

Der Jurahausverein will die Öffentlichkeit aufrütteln und dem stillen Verschwinden Einhalt gebieten. Er bittet deshalb alle Bürger zu melden, wenn sie ein Jurahaus sehen, das von Verwahrlosung oder Verfall bedroht und in seinem Bestand gefährdet ist. Das sei auch anonym möglich. Wichtig wäre aber eine genaue Angabe der Adresse und, wenn möglich, ein Foto. „Wir garantieren Vertraulichkeit,“ so Eva Martiny. „Dann können wir uns mit den Möglichkeiten eines Vereins bemühen, den Verfall aufzuhalten: durch Öffentlichkeitsarbeit, durch Beratung der Eigentümer oder dadurch, dass Käufer aufmerksam werden, und durch Einschalten der Denkmalbehörden.“

Der Verein bittet: „Melden Sie ihre Beobachtungen. Helfen Sie uns, das Verschwinden der Jurahäuser aufzuhalten!“

Museum: Das Jurahaus

Das Museum DAS JURAHAUS in Eichstätt, wo sich viele Anregungen für Instandsetzungen finden, hat ab 1. April wieder länger geöffnet: mittwochs 9 bis 12 Uhr, Donnerstag, Freitag und Samstag 14 bis 17 Uhr und sonntags 14 bis 16 Uhr. Über die Veranstaltungsreihe „Tage der offenen Jurahäuser“ mit ihren positiven Sanierungsbeispielen kann man sich bereits auf der Internetseite des Vereins informieren.

Text und Bilder: Jurahaus Verein e.V.

Radrundtour: Herzstückrunde Altmühltal

Radrundtour: Herzstückrunde Altmühltal

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Willibaldsburg Eichstätt

Herzstückrunde im Naturpark Altmühltal

Diese herrliche Radrundtour entlang schroffer Jurakalkfelsen, idyllischen Uferlandschaften und sonnenüberfluteten Wacholderheiden verbindet zwei der schönsten Täler im Naturpark Altmühltal.

Start ist Treuchtlingen – an der Altmühl entlang führt der Radweg uns zunächst über Pappenheim mit seiner Burg nach Solnhofen. Wir tauchen ein in eine „Welt aus Stein”, die Solnhofener Platten sind weltberühmt – sie bergen faszinierende Versteinerungen der urzeitlichen Tiere und Pflanzen. Hier wurde der Urvogel Archäopteryx gefunden und im Museum, direkt am Radweg, erhalten wir einen umfassenden Überblick über eine längst vergangene Zeit.
Es geht vorbei an der Felsgruppe “Zwölf Apostel”, die zu den „100 schönsten Geotopen Bayerns“ gehört, radeln weiter nach Dollnstein im sogenannten Urdonautal. Noch heute ist das ehemalige Flussbett gut zu erkennen. Weiter auf der Trasse des Altmühltal-Radwegs nach Eichstätt, wo prächtige Barockbauten aus der Zeit der Eichstätter Fürstbischöfe beeindrucken. Eichstätt eignet sich ideal als erstes Etappenziel.
Von Eichstätt auf dem Weg nach Kipfenberg – vorbei am ehemalige Kastell Vetoniana und dem Naturschutzgebiet „Gungoldinger Wacholderheide“, an Burg Arnsberg und der Felsen der Arnsberger Leite. Beeindruckend in Kipfenberg vor allem die weither sichtbare Burg und der Limes. In diesem Bereich verlief die Nordgrenze des römischen Reiches. Wer tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, kann dies im Infopoint Limes auf Burg Kipfenberg. Hier wird anschaulich über das UNESCO-Weltebe Raetischer Limes informiert.
Wir kommen nach Kinding mit der größten „Kirchenburg“ im Bistum Eichstätt. Der Ort lädt mit Ruhe und Gemütlichkeit zu einer Rast ein.
Von Kinding verlassen wir den Altmühltal-Radweg und es geht in das Anlautertal.
Mit einigen Auf und Abs können wir den idyllischen Blick in das ruhige Tal genießen und kommen nach Titting: schon die Fürstbischöfe von Eichstätt ließen hier eine Brauerei einrichten – und noch heute wird in den historischen Mauern bestes Bier gebraut.
Nun führt unser Weg nach Burgsalach, wir radeln ein Stück auf einer Römerstraße, die die Kastelle Weißenburg und Pfünz miteinander verband. Auch hier zeigt sich die römische Geschichte in einem Kleinkastell, gemeinhin Burgus genannt. Der Burgus, vermutlich ein Lager für eine römische Hundertschaft, ist ein einmaliges Bauwerk am obergermanisch-rätischen Limes und in vergleichbarer Form nur noch in Nordafrika zu finden.
In Oberhochstatt folgt eine rasante Abfahrt vom Jura hinunter ins Tal nach Niederhofen und Weißenburg. Weißenburg, die ehemalige freie Reichsstadt, wartet ebenfalls auf einen Besuch: z.B. die römischen Thermen oder ein Stadtrundgang. Wer mag legt noch eine kleine „Bergtour“ zur Wülzburg ein, die ihr 450-jähriges Jubiläum feierte.
Wir radeln entlang der Bahnlinie Nürnberg – Treuchtlingen und kommen zur Fossa Carolina (Karlsgraben). Hier hat Karl der Große vor fast 1200 Jahren versucht, einen schiffbaren Kanal zwischen den beiden Flüssen zu bauen. Der Weg führt uns nun wieder zurück nach Treuchtlingen, hier endet Ihre Rund-Tour „Im Herzen des Naturparkes“.
Hier lockt ein Besuch in der Altmühltherme, um die müden Beine im Thermalwasser oder in der Sauna zu entspannen.

Infos zur Strecke

Streckenlänge: ca. 135 km
Dauer (inkl. An- und Abreisetag): 4 Tage
Tagesetappen: 42 – 45 km
Schwierigkeit: leicht bis mittel

Reiseveranstalter NATOUR

Als regionaler Reiseveranstalter vor Ort mit über 25 Jahren Erfahrung schnürt
N A T O U R praktische Tourenpakete für individuelle Rad-und Wandertouren. Vorgebuchte Übernachtungen in ausgewählten Häusern, Gepäcktransport von Unterkunft zu Unterkunft sowie ausführliches Karten- und Informationsmaterial sind Grundlage entspannter Urlaubstage.

Das Reiseprogramm von NATOUR ist kein starres Gerüst. Es darf, kann und soll Ihren Bedürfnissen angepasst werden. Denn Rad- und Wanderreisende sind Individualisten, genau wie wir.
NATOUR, Gänswirtshaus 12, 91781 Weißenburg, Tel.: 09141-922929 

Text: Natour
Bilder: Natour, Sigrun von Berg

Bildhauer, Künstler und Philosoph: Der Eichstätter Bildhauer und Steinmetz Rupert Fieger

Bildhauer, Künstler und Philosoph: Der Eichstätter Bildhauer und Steinmetz Rupert Fieger

Bildhauer, Künstler und Philosoph:

Der Eichstätter Bildhauer und Steinmetz Rupert Fieger

Der Künstler und Bildhauer Rupert Fieger hat seine Werkstatt direkt am Altmühltalpanoramaweg in Eichstätt. Man kann quasi bei ihm vorbeiwandern – oder ihn besuchen.

Für Rupert Fieger ist die Kunst der Bildhauerei eine Ausdrucksweise von Lebenswerken, Philosophie oder sakraler Meditation.

Er bearbeitet nicht nur Steine, sondern haucht ihnen quasi Leben ein, das in Grabmälern, sakralen und profanen Objekten von den Menschen oder deren Bezug zu einer größeren Macht erzählt.

Er verwendet dabei zum größten Teil den heimischen Jurastein, aber auch andere Steinsorten wie Muschelkalk.

Bei der Erstellung von Grabmalen spricht er dabei sehr genau mit den jeweiligen Kunden ab, was diese mit dem Grabmal z.B. über die Persönlichkeit des Verstorbenen sagen wollen.

Dazu erzählt er eine Anekdote: Es war einmal eine Familie mit einem kleinen Kind bei ihm, um für die Großmutter einen Grabstein fertigen zu lassen. Dieser hatte nach langen Gesprächen oben eine Aussparung, die mit gelben Glas gefüllt wurde. Immer wenn die Sonne hinter dem Grabstein stand, warf dieser so ein warmes Licht auf den Betrachter. Jahre später besuchte eben jenes Kind mit der Schule Herrn Fieger in seiner Steinmetzwerkstatt und erinnerte sich, dass er derjenige war, der den schönen Grabstein für die Großmutter erstellt hatte.

Andere Kunstwerke sind zum Beispiel die Skulpturen auf dem Weg zum Kalvarienberg von Burg Hirschberg oder die Sonnenuhr in Weißenburg, am ehemaligen Sportplatz in der Jahnstraße. Es sind aber auch zahlreiche Altäre oder Taufbecken von Herrn Fieger in der Gegend zu finden.

 

Bilder: Rupert Fieger

 

 

Biographie

geboren am 28. April 1962 in Monheim
verheiratet, vier Kinder

Abitur am Gabrieli Gymnasium Eichstätt

1982- 1985
Praktikum und Lehre bei Dipl. Bildhauer Franz Maurer in Inching

1986 – 1987
Arbeitsaufenthalt als Geselle in Ellwangen / Jagst bei Fa. Mangold. Ausführung umfangreicher plastischer Arbeiten an der spätgotischen Pfarrkirche St. Gangolf in Röttingen-, St. Georgs-Brunnen in Bühlertann; Restauration St.Jakobus in Hohenberg; individuelle Grabmale; Ausführung von Altären.

1987 – 1989
Arbeitsaufenthalt in Manassas / Virginia USA, Fa. Wood & Stone.
Ausführung monumentaler Plastiken für die US Naval Academy in Annapolis / Maryland. Arbeiten für die Smithonian Institution, Dumbarton Oaks. Georgetown University in Washington DC. Arbeiten in West-Palm Beach FA und Philadelphia PA Architekturbezogene Plastiken für Saks Fifth Avenue und New York Public Library 42th Str. New York NY. Mitglied der Washington Sculptor-Group.

1989-1990
Besuch der Meisterschule für Steinmetz-und Steinbildhauer in Kaiserslautern

1991 Übernahme des Steinmetzbetriebs M.Leurpendeur.
Selbständig als Steinmetzmeister und Bildhauer in Eichstätt

seit 1995 1.Vorsitzender des Künstlerrings Eichstätt
Gründungsmitglied des Lions Clubs Eichstätt
2009-2017 Lehrkraft für Kunst am Gabrieli Gymnasium

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Das Firmenlogo ist an die Konstruktion eines gotischen Maßwerks angelehnt. Eine sog. Fischblase und ein gleichseitiges Dreieck ist umschrieben von einem Kreis. Dies symbolisiert die Einheit von Statik und Dynamik, von Tradition und Innovation, von Materie und Geist, Körper und Seele.

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Neues Aquarium im Jura-Museum für bunte Unterwasserwelt

Neues Aquarium im Jura-Museum für bunte Unterwasserwelt

Neues Aquarium im Jura-Museum für bunte Unterwasserwelt

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Fast wie bei „Findet Nemo“: Das neue Becken im Juramuseum lädt nun wieder ein, über 60 verschiedene und oft bunte Arten wie sie im Pixar-Zeichentrickerfolgsfilm vorkommen, zu beobachten und sich auf Zeitreise in die tropische Rifflandschaft zu begeben, die vor 150 Millionen Jahren Süddeutschland prägte. (Fotos: Schulte Strathaus/upd)

Da würden sich wohl auch Nemo und Dori wohlfühlen: Immerhin ist es „Bayerns größtes Korallenriff“, um das sich die teils knallbunten Meeresbewohner tummeln, die doch schwer an Zeichentrickstars aus Pixars Erfolgs-Animationsfilm „Findet Nemo“ erinnern. Jetzt haben sie noch mehr Platz in einem neuen Aquarium, das die Gäste des Jura-Museums auf der Eichstätter Willibaldsburg ab dem 8. Februar wieder bestaunen können.

Zeitreise zurück in die Welt vor 150 Millionen Jahren

Das ursprüngliche Aquarium war seit der Eröffnung des Museums im Jahr 1976 in Betrieb gewesen und musste nun dringend ersetzt werden. Das neue Becken hat zudem ein noch größeres Fassungsvermögen von fast 7000 Litern. Es bietet den Besuchern zudem durch größere Glasflächen bessere Einblicke in eine tropische Korallenlandschaft. Auch die jüngeren Museumsgäste können nun so die mehr als 60 Arten an Korallen, Salzwasserfischen, Seeigeln und weiteren Riffbewohnern besser bewundern. Der Blick in das Aquarium ist zugleich eine Zeitreise zurück in die Welt vor 150 Millionen Jahren, aus der die im Museum ausgestellten Fossilien stammen. Denn in diesem Erdzeitalter erstreckte sich über Süddeutschland mit dem Jurameer eine Landschaft aus Inseln, Riffen und Lagunen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Projekt nach eineinhalb Jahren nun zu einem guten Ende führen konnten. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein wirklich tolles Aquarium“, verspricht die wissenschaftliche Leiterin des Museums, Christina Ifrim. Man könne nun nicht nur wieder Biodiversität unmittelbar erleben, sondern zum Beispiel auch besser beobachten, wie sich feinkörnige Kalke zwischen den Korallen ablagern, ähnlich wie die, in denen sich einst die einzigartigen Versteinerungen bildeten. Ifrim ist daher froh und dankbar, dass die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen (SNSB) einen hohen fünfstelligen Betrag investiert haben, um das Riff wieder für die Museumsgäste sichtbar zu machen.

Umzug für Traumkaiserfische, Riffbarsche, Lippfische und mehr

Die Sanierung des alten Aquariums war unumgänglich: Im Betonsockel, der permanent mit Salzwasser in Kontakt war, hatten sich große Risse gebildet, und das Material bröckelte. Da es außerdem durch die aktuellen Sanierungsarbeiten auf der Willibaldsburg zu Erschütterungen im Boden kommt, war zu befürchten, dass sich die Risse vergrößern. Im Juni 2020 erfolgte somit der Umzug der Korallenstöcke und der farbenprächtigen Riffbewohner, zu denen unter anderem Traumkaiserfische, Riffbarsche und Lippfische gehören. Das Evakuierungsbecken im Vorraum des Museums bot ihnen zwar eine Bleibe für die Zeit der Sanierung, jedoch war es aus Gründen der Betriebssicherheit nicht zugänglich für die Museumsgäste.

Für die Erstellung des neuen Aquariums hat sich Museumsleiterin Christina Ifrim mit Lars Hopf einen Fachmann aus Oettingen geholt. Das Projekt war auch für einen professionellen Aquarienbauer ein ganz besonderer Auftrag: „Ein großes Meerwasseraquarium in einer altehrwürdigen Burg baut man schließlich nicht alle Tage. Noch dazu ist das Museum ein öffentlicher Ort mit vielen Besucherinnen und Besuchern, die später unsere Arbeit sehen. Da steigt die Anspannung schon ein wenig.“

Aquarium eine Woche behutsam befüllt – als Provisorium

Bevor für die Riffbewohner überhaupt der Umzug aus dem Evakuierungsbecken in das neue Domizil vonstattengehen konnte, galt es vor allem, die Wasserqualität genau im Auge zu behalten, denn gerade Korallen sind sehr anspruchsvoll. Deshalb flossen eine Woche lang pro Minute eineinhalb Liter aufbereitetes Wasser allerbester Qualität in das neue Becken. Für geeignete Beleuchtung, Strömungsverhältnisse und gleichbleibende Wasserqualität sorgen nun LED-Beleuchtung und neueste Aquarientechnik. Der eigentliche Umzug in das 24 Grad Celsius warme Wasser erfolgte – wie 2020 auch die Umsiedlung ins Evakuierungsbecken – binnen eines Tages in vorsichtiger Hand- und Teamarbeit. Gerade bei einigen Korallen ist große Vorsicht geboten, da viele sehr scharfkantig sind und stark nesseln.

 

Das Jura Museum

Im Jura-Museum in Eichstätt sind insbesondere Fossilien der Solnhofener Plattenkalke zu sehen, die in den Steinbrüchen der Region zutage gefördert worden sind. Zu den eindrucksvollen Versteinerungen aus der Jura-Zeit vor 150 Millionen Jahren gehören das Eichstätter Exemplar des berühmten Urvogels Archaeopteryx, das Fossil des Jahres 2020, und das weltweit einzige Exemplar des Raubdinosauriers Juravenator. Trägerin des Museums ist die Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt. Der größte Teil der Sammlung befindet sich im Besitz des Bischöflichen Seminars St. Willibald in Eichstätt. Wissenschaftlich betreut werden die Sammlung und das Museum von den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns.

Das Jura-Museum auf der Willibaldsburg, Burgstraße 19 in Eichstätt, hat täglich außer montags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Im Museum gilt aktuell die 2G plus-Regel. Wer bereits eine Auffrischimpfung erhalten hat, hat 14 Tagen danach auch ohne Testnachweis Zugang zum Museum.

Weitere Informationen unter www.jura-museum.de.

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„Bayerns größtes Korallenriff“: Museumsleiterin Christina Ifrim und Aquarienbauer Lars Hopf beim Umzug von einem Teil der Korallen in das neue Aquarium. Eine Woche dauerte das Befüllen mit Wasser, das für die sensiblen Bewohner in allerbester Qualität aufbereitet werden muss. Bei der Handarbeit galt es, behutsam und vorsichtig vorzugehen, da viele Korallen zum Teil scharfkantig sind und stark nesseln. Fotos: Klenk/upd

Quelle: Kooperationspartner https://www.ei-live.de/