Der Wolfstein bei Weiboldshausen
Der letzte Wolf in Altmühlfranken?
Deutschlandweit gibt es zahlreiche sogenannte Wolfsteine, die seit dem 17. Jahrhundert errichtet wurden. Es sind Gedenksteine für besondere Ereignisse wie Wolfsjagden oder die Erlegung eines Wolfes. Auch bei uns gibt es einen Wolfstein bei Weiboldshausen (Höttingen). Mitten im Wald, etwas versteckt am Hang Sonnenleite, findet sich der sogenannte Hohe Stein mit dieser Inschrift:
Inschrift
Der Hohe Stein:
Hier erschlug der Schmied Mich Heumader von Weiboldshausen anno 1779 mit der Reuthaue den letzten Wolf in dieser Gegend.
Im Jahr 1779 erschlug der Schmied Mich (vermutlich Michael) Heumader mit einer Reuthaue den letzten Wolf in dieser Gegend. Eine Reuthaue ist ein Hackwerkzeug, das zur Rodung kleinerer Bäume und Sträucher dient. Weitab von der nächsten Ortschaft, Weiboldshausen liegt ca. 2 km entfernt, kam es zu dieser für den Wolf unheilvollen Begegegnung. Ob der Schmied allein im Wald unterwegs war, weiß man nicht. Seine Tat wurde in jedem Fall in dieser die Jahrhunderte überdauernden Inschrift gewürdigt. Das zeigt schon, dass Wölfe zur damaligen Zeit eine ernste Bedrohung für die Menschen und die Herdentiere darstellten. Auch heute ist die Wiederansiedlung bzw. die Einwanderung von Wölfen nach Bayern höchst umstritten.