Die Spiele des Jahrhunderts – Olympia 1972

Lesung mit Uwe Ritzer und Roman Deiniger in Roth: 6. März 2022, 19.00 Uhr Kulturfabrik

1972 herrscht Aufbruchstimmung in der jungen Bundesrepublik, das Land will zeigen, dass es ein anderes geworden ist, die Olympischen Spiele sollen ein Fest der Demokratie sein. Uwe Ritzer und Roman Deininger erzählen in ihrem neuen Buch „Spiele des Jahrhunderts“ (dtv) eine große Geschichte, die beinahe 100 Jahre umfasst und sich in den beiden Wochen der Olympiade 1972 verdichtet. Am Sonntag, 6. März 2022 sind die preisgekrönten Journalisten in der Kulturfabrik in Roth zu Gast und präsentieren ein schillerndes Panorama einer ganzen Epoche. Beginn ihrer Lesung ist um 19 Uhr.

Aufbruch und historische Zäsur
Die Olympischen Spiele 1972 in München waren mehr als nur ein sportliches Weltereignis, das von einem grausamen Terroranschlag überschattet wurde. Wie durch ein Brennglas lässt sich bei diesen Spielen vieles über das 20. Jahrhundert insgesamt erfahren.

1972 – in der jungen Bundesrepublik riecht es nach Aufbruch und Abenteuer, Bundeskanzler Willy Brandt kämpft um seine Ostpolitik – und um sein Amt. Die Olympischen Spiele in München sind als Fest der Demokratie gedacht, als Gegenentwurf zur Propaganda des NS-Regimes 1936 in Berlin. Die Zeltdachlandschaft des neuen Olympiageländes ist einzigartig und ein architektonischer Geniestreich, in dem sich Demokratie und Transparenz, Leichtigkeit und Freiheit ausdrückt. Bei den Olympischen Spielen präsentiert sich ein neues, ein freies, liberales und tolerantes Deutschland der Welt. Dann beendet der blutige Anschlag auf die israelischen Sportler die „heiteren Spiele“.

Doch das Olympiajahr markiert eine historische Zäsur nicht nur, weil der internationale Terrorismus ins Bewusstsein der Menschen tritt. Roman Deininger und Uwe Ritzer zeigen, dass sich 1972 überall verblüffende Fenster in die Zukunft öffnen: Das Farbfernsehen erlebt seinen Durchbruch, der Kommerz erreicht
den Sport, BMW bringt ein Elektroauto auf die Straße, der Club of Rome veröffentlicht „Die Grenzen des Wachstums“. Die Welt
rückt näher zusammen: McDonalds, der „Playboy“ und „Raumschiff Enterprise“ kommen nach Deutschland. Heinrich Böll gewinnt den Literaturnobelpreis, Richard Nixon reist als erster US-Präsident nach China. 1972 ist ein Jahr der globalen Beschleunigung, die sich in den siebzehn dramatischen Tagen von München verdichtet.

Nürnberg und Franken
Die Spiele 1972 hatten aber auch viel mit Nürnberg und Franken zu tun. Da waren die olympischen Fußballspiele im Städtischen Stadion. Da war Klaus Wolfermann, der Speerwurf-Olympiasieger aus Altdorf. Da war der ugandische Olympiasieger John Akii-Bua, der in Herzogenaurach Unterschlupf fand vor den Häschern Idi Amins. Da war das olympische Duell der Herzogenauracher Ausrüstermarken Adidas und Puma. Da war die fränkische Landtagsabgeordnete, die zu wenig Olympia in Franken kritisierte. Und der für den schlimmen Ausgang des Attentats verantwortliche Polizeipräsident Schreiber war gebürtiger Franke. Und vieles mehr.

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Dr. Roman Deininger, Jahrgang 1978, ist Chefreporter der Süddeutschen Zeitung. Er hat eine vielbeachtete Geschichte der
CSU vorgelegt und zusammen mit Uwe Ritzer eine Biografie Markus Söders.

Uwe Ritzer, Jahrgang 1965, hat sich mit investigativen Recherchen für die Süddeutsche Zeitung einen Namen gemacht. Für seine Arbeit wurde er mit dem Wächterpreis, dem Henri-Nannen-Preis und dem Helmut Schmidt Journalistenpreis ausgezeichnet.

Das neue Buch von Roman Deininger und Uwe Ritzer, „Die Spiele des Jahrhunderts. Olympia 1972, der Terror und das neue Deutschland“ ist 2021 bei dtv, München erschienen.

„Dieses großartige, höchst interessante Werk anzuschaffen, kann ich wirklich empfehlen.“ (Ulrike Nasse-Meyfarth,
Hochsprung-Olympiasiegerin 1972)

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Foto: Martin Hangen